SCITEK stellte seine neue, derzeit in Entwicklung befindliche Gasturbinenanlage auf der 9. EVI-GTI-Konferenz vor, die letzte Woche in Graz stattfand.
Weitere Informationen finden Sie in unserer nachstehenden Zusammenfassung. Autor: Marios Christodoulou
Wir leben heute in einer vernetzten Welt, in der Mobiltelefone und andere persönliche Geräte mit Instrumenten ausgestattet sind, die unsere täglichen Aktivitäten aufzeichnen können und große Datenmengen und Statistiken erzeugen, mit deren Hilfe wir mehr über unsere tägliche Routine und unsere Gesundheit erfahren. Hochentwickelte Sensoren sind kleiner und preiswerter geworden und werden in zahlreiche Gebrauchsgegenstände eingebaut. Bei Gasturbinentriebwerken hat die Verwendung neuer und innovativer Instrumente bisher nicht stark zugenommen, zum einen, weil sie in rauen Betriebsumgebungen eingesetzt werden, und zum anderen, weil es schwierig ist, Triebwerkshersteller davon dazu überzeugen, neue Sensoren an ihren Triebwerken zu testen. Triebwerkshersteller wollen neue Technologien im ausgereiften Zustand erwerben. Bevor dieser Zustand erreicht ist, müssen Gasturbinen jedoch zahlreiche Testzyklen durchlaufen. Diese Catch-22-Situation ist Innovationen keineswegs zuträglich.
Für Hersteller ist es nicht attraktiv, neue TRL4-Sensoren in ein GT-Entwicklungsprogramm einzubeziehen. Ihre Nutzung hat auch keine hohe Priorität bei der Entwicklung von Triebwerken, da es Triebwerkshersteller schwierigere technologische und finanzielle Herausforderungen zu bewältigen haben. Typischerweise wird alle zehn Jahre ein neues Triebwerk entwickelt. Die Entwicklungszeit beträgt dabei fünf Jahre. Für Sensorhersteller ist dies zu lang und zu kostspielig, da sie nur alle zehn Jahre die Möglichkeit haben, einen neuen Sensor an einem Triebwerk zu testen. Dies ist sehr innovationshemmend – der Beweis dafür ist die begrenzte Anzahl und Art von Sensoren, die derzeit in Flugtriebwerken installiert sind.
Aus diesen Gründen wird eine Anlage benötigt, die unabhängig von OEMs arbeitet und kostengünstige ausgemusterte Triebwerke als Plattform für die Entwicklung und Prüfung innovativer Technologien gemäß TRL7 verwendet. Eine solche Anlage ist deutlich kostengünstiger und bietet Sensorherstellern niedrigere Entwicklungskosten und deutlich kürzere Entwicklungszeiten für ihre Produkte. Ein zusätzlicher Vorteil einer solchen Anlage besteht darin, dass sie auch anderen, nicht in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätigen Unternehmen Möglichkeiten zum Erfahrungsaufbau und zur Schulung zur Verfügung stellen kann, um Mainstream-Produkte an den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt anzupassen, wodurch Innovationen gefördert werden.
Der Aufbau einer solchen Anlage mit einem kleinen Getriebefan-Triebwerk ist bei SCITEK bereits im vollen Gange. Dieses soll ab Juni/Juli 2019 im Rahmen eines von ATI finanzierten Projekts zunächst zur Entwicklung eines innovativen Telemetrieprodukts eingesetzt werden. Die Triebwerkanlage wird auch anderen Unternehmen zur Demonstration und Entwicklung neuer Technologien zur Verfügung stehen. In Zukunft können auch andere Arten von kleineren und größeren Triebwerken verwendet werden. Als Teil der Dienstleistung werden außerdem praktische Schulungen für angehende Luft- und Raumfahrtingenieure angeboten, entweder im Rahmen eines Universitätskurses oder für Mitarbeiter von Triebwerks-OEMs, bei denen es schwieriger ist, praktische Erfahrungen mit Triebwerken zu sammeln.
SCITEK ist überzeugt, dass eine solche Einrichtung die Entwicklung neuer und innovativer Technologien zum Nutzen der Gasturbinenbranche entscheidend voranbringen wird.
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an Marios unter marios@scitekconsultants.co.uk, um mehr über unsere Gasturbinenanlage zu erfahren.